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Mehr als eine Partydroge: Psycho-Pilzli unter der Lupe

Die Forschung entdeckt das Potenzial von Psychedelika. Was es damit auf sich hat, wollen Alisha Föry und Céline Jenni in ihrem Wettbewerbsbeitrag für den Prix Média Newcomer genauer unter die Lupe nehmen.

Bild: Alisha Föry und Céline Jenni

 

28. Juni 2022

Autorin: Astrid Tomczak-Plewka

 

Alisha Föry, Céline Jenni, Sie bewerben sich mit einem Beitrag zu psychedelischen Pilzen um den Prix Média Newcomer. Wie sind Sie auf Ihr Thema gekommen?

 

CJ: Wir beide interessieren uns für Life Sciences. Psychedelika haben uns fasziniert, weil sie so vielfältig sind und auch im Trend liegen. Aber sie sind eben mehr als nur eine Partydroge.

 

AF: Ich habe im Master Neurowissenschaften und Céline hat Lebensmittelwissenschaften studiert. Wir fanden, das passt ganz gut, weil das Thema beide Gebiete tangiert. Zudem wandelt sich zurzeit gerade das gesellschaftliche Bild von Psychedelika. So untersucht die Forschung beispielsweise das Potenzial von Psychedelika bei der Behandlung von Depressionen oder Suchterkrankungen.

 

Bei diesem Thema drängt sich die Frage natürlich auf, ob Sie auch auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können.

 

CJ (lacht): Nein.

 

AF: Ich habe auch keine Erfahrung mit Psychedelika. Aber in meinen Vorlesungen war es oft ein Thema und ich habe auch Leute kennengelernt, die solche Substanzen schon ausprobiert haben. Es war spannend, von ihren Erfahrungen zu hören. Und es würde mich sehr interessieren, vielleicht mal bei einer entsprechenden Studie mitzumachen.

 

Wie unterscheidet sich Wissenschaftsjournalismus in Ihren Augen von anderen Formen des Journalismus?

 

CJ: Ich denke, diese Art des Journalismus ist noch unabhängiger als andere Formen, weil er auf Studien und Forschungsergebnissen basiert, also belegten Erkenntnissen. Es geht also nicht um Meinungen. Die grösste Herausforderung liegt in der Übersetzungsleistung. Das heisst, die wissenschaftlichen Ergebnisse müssen für ein Laienpublikum verständlich und spannend erklärt werden. 

 

AF: Viele Wissenschaftsjournalist:innen bringen einen naturwissenschaftlichen Hintergrund mit und haben durch ihr hohes Fachwissen ein tiefgründiges Verständnis für die komplexe Natur der Wissenschaft. Aber natürlich ist es auch ohne naturwissenschaftliches Studium möglich, gekonnt über Themen der Forschung zu berichten.

«Die grösste Herausforderung liegt in der Übersetzungsleistung. Das heisst, die wissenschaftlichen Ergebnisse müssen für ein Laienpublikum verständlich und spannend erklärt werden.»

 

Celine Jenni, Sie haben ein Praktikum bei der NZZ am Sonntag gemacht. Was können die alten Hasen von euch Jungen lernen?

 

CJ: Wir Jungen sind vielleicht manchmal experimentierfreudiger und offener, was die Themenwahl und deren Umsetzung betrifft. Da braucht es eben auch neue Formate wie Video und Podcast. Allerdings muss ich fairerweise sagen, dass wir genau das in unserem Beitrag auch nicht tun (lacht).

 

Und was können Sie von den alten Hasen lernen, Alisha Föry?

 

AF: Sie haben so viel Erfahrung. Ich kann von ihnen viele Tipps bekommen, wie ich einen guten Beitrag zusammenstellen, ein gutes Interview führen kann.

 

Was würden Sie mit dem Preisgeld machen?

 

AF: Wir würden die Leute, die unser Projekt unterstützt haben, zum Essen einladen. Wenn dann noch was übrig bleibt, würden wir es gerne in ein nächstes Projekt oder in eine Ausbildung im Wissenschaftsjournalismus investieren.

 

Haben Sie schon Ideen für ein weiteres Projekt?

 

CJ: Noch nichts Konkretes. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass wir wieder mal was gemeinsam anpacken, gerade weil wir beide in der Branche bleiben möchten. Es macht auch Sinn, zusammen zu brainstormen und sich auszutauschen. 

 

AF: Ich fände es auch spannend, mal ein anderes Format auszuprobieren – vielleicht einen Podcast.

 

Mir fällt auf, dass gerade jüngere Journalist:innen viel öfter in Teams arbeiten, als ich es früher getan habe. Stimmt dieser Eindruck?

 

CJ: Das weiss ich nicht. Aber persönlich finde ich es sehr sinnvoll. Alle haben ja eine eigene Sicht auf die Welt, und wenn wir mit anderen zusammenarbeiten, erweitert sich dieser Horizont. Und gerade im Wissenschaftsjournalismus ist es sehr wichtig, verschiedene Perspektiven einzubeziehen. Ich finde es auch super, wenn die Generationen zusammenspannen. Alleine hätte ich mich auch nicht auf den Prix Média beworben, weil es im Team viel mehr Spass und Freude macht.

 

AF: Ich stimme ganz mit Céline überein. Versteht man sich gut, dann können durch dynamische Zusammenarbeit kreative Projekte entstehen. Wir können alle voneinander lernen und es bringt einfach auch viel Freude und Motivation sich auszutauschen und gemeinsam etwas zu schaffen. 

 

Biographie

Alisha Föry, Jg. 1997, hat einen Masterabschluss in Gesundheitswissenschaften und Technologie der ETH Zürich. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Neurowissenschaften an der University of California, Los Angeles (UCLA). Sie ist in Burgdorf aufgewachsen und lebt in Zürich.
 
 
Céline Jenni, Jg. 1996, hat an der ETH Lebensmittelwissenschaften studiert und mit einem Master abgeschlossen. Sie absolviert ein Praktikum im Wissenschaftsressort der NZZ am Sonntag und begeistert sich für Vorgänge im menschlichen Körper. Sie kommt aus dem Kanton Zug und lebt in Opfikon, Zürich.